Vam Donald Trump inschpiriärt, hätt där Büüunnärnämär und Präsidänt va där Helvetischu Vollpfoschtu Partii, där Franz Fondü usum Wallis, ä 10 Meetär hochi Müüru rund um d Schwiiz wällu büübu. Är hät 40 Tonnä Ziägilschteina und 20 Tonnä Beto uf schiinu Gamio gladu und hätt schi üffgmacht, Richtig Gondo. Will är abär ds Navigationsgrät uff dum Bürotisch värgässu hätt, hätt är wädär där Simplopass no Gondo, wädär Domodossola no Mailand gfunnu.
Är isch eifach immär wiitär gfaaru, bis nu schliässli ds Genua ä seer frindlichä, schwaarzä Haafuarbeitär aghaaltu hätt. Beidi hent änandär teif in d Oigä glüegt und hent värlägu glächlu. Dä sindsch gaa z Mittag ässu und hent bischlossu, fär immär zämu z bliibu. Und wasch am friäjiu Naamittag, Arm in Arm, wiidär Richtig Haafu schpaziärt sind, hätt där Franz Fondü gseit: Dass Gondo gaad äso grooss isch, hätti scho nit gideicht. Und där Makélélé Ruppu hätt lachändu gantwoortu: Oi miär isch Natärsch schoo immär ä biz z chlei gsi.
Auf nach Gondo
Von Donald Trump inspiriert, wollte der Bauunternehmer und Präsident der Helvetischen Vollpfosten Partei, der Walliser Franz Fondü, eine 10 Meter hohe Mauer rund um die Schweiz bauen. Er lud 40 Tonnen Ziegelsteine und 20 Tonnen Beton auf seinen Lastwagen und machte sich auf, Richtung Gondo. Weil er aber sein Navigationsgerät zuhause auf dem Bürotisch vergessen hatte, konnte er weder den Simplonpass noch Gondo, weder Domodossola noch Mailand finden.
Er fuhr einfach immer weiter, bis ihm schliesslich in Genua ein freundlicher, schwarzer Hafenarbeiter per Handzeichen bedeutete anzuhalten. Sie schauten einander tief in die Augen und lächelten verlegen. Dann gingen sie gemeinsam Mittagessen und beschlossen, für immer zusammen zu bleiben. Als sie am frühen Nachmittag, Arm in Arm, wieder zurück zum Hafen spazierten, sagte Franz Fondü: Dass Gondo so gross ist, hätte ich nicht gedacht. Und Makélélé Ruppen fügte lachend hinzu: Auch mir war Naters schon immer etwas zu eng.
Vers Gondo
Inspiré par Donald Trump, l’entrepreneur de construction et président de l’Union Démagogique du Centre, le Valaisan François Fondue, voulait construire un mur de 10 mètres de hauteur autour de la Suisse. Il a mis 40 tonnes de briques et 20 tonnes de béton sur son camion pour partir vers Gondo. Parce qu’il avait oublié son GPS à la maison sur la table du bureau, il n’a pu trouver ni le col du Simplon, ni Gondo, ni Domodossola, ni Milan.
Il a simplement continué à rouler jusqu’à Gênes, où un Noir amical, en débardeur, lui a demandé, par signes, avec ses mains, de s’arrêter. Ils se sont regardés droit dans les yeux et se sont souris d’un air penaud. Ensuite, ils sont allés déjeuner et ont décidé de rester ensemble pour toujours. Quand, en début d’après-midi, ils sont retournés au port, bras dessus bras dessous, François Fondue a dit: Je ne pensais pas que Gondo était si grand. Et Makélélé Ruppen d’ajouter, en riant: Oui, pour moi aussi, Naters a toujours été un peu coincé.
Rolf Hermann, geboren 1973 in Leuk, lebt heute als freier Schriftsteller in Biel/Bienne. Sein Studium in Fribourg und Iowa, USA, verdiente er sich als Schafhirt im Simplongebiet. Er ist Mitglied der Mundart-Combo „Die Gebirgspoeten“. Sein Schaffen wurde verschiedentlich ausgezeichnet, zuletzt mit einem Literaturpreis des Kantons Bern (2015). Im Verlag „Der gesunde Menschenversand“ erschien 2017 „Das Leben ist ein Steilhang“, ein sprachlicher Hochgenuss voller Witz und Doppelbödigkeiten!